Urheberrechte: mit freundlicher Genehmigung von Umweltmuseum Egea
Wo sind wir?
Wir sind im Umweltmuseum Egea
Das Umweltmuseum sammelt Zeugnisse zur Erinnerung an den Istrisch-Dalmatischen Exodus. Dabei soll die Geschichte von Fertilia zu rekonstruieren. In dieser Planstadt aus den 1930er Jahren kamen zahlreiche geflüchtete Italiener_innen aus den ehemaligen östlichen Gebieten Italiens unter.
Das Ökomuseum Egea ist nach Egea Haffner Tomazzoni benannt, dem „Mädchen mit dem Koffer“, das im Museumsverlauf dargestellt ist. Die in Pola geborene Egea und ihre Familie waren Zeugen des Exodus, in dessen Verlauf fast alle Einwohner der Stadt in Istrien vor den von Tito veranlassten Verfolgungen flohen.
In den „Ex-officine-Villaggio Calich“ („Ehemalige Werkstätten des Dorfes Calich“) einem der diffusen Museumsorte, werden die Geschichten erzählt, die zur Entstehung einer inklusiven und heterogenen Gemeinschaft in Fertelia führten. Das Dorf stellt den ersten vom faschistischen Regime in den Jahren 1926/27 erstellten Ortskern dar, der als Basis für die Bonifizierung der Lagune von Calich dienen sollte. Aus diesem Projekt entstand schließlich im März 1936 Fertilia, wo überschüssige Bevölkerung aus der Provinz Ferrara angesiedelt und damit die sozialen Spannungen beruhigt werden sollten. Nach ersten Ankünften von Auswanderern aus Ferrara lähmte der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs faktisch die weitere Kolonisation, sodass die Mehrzahl der Gebäude unbewohnt blieb. In der Nachkriegszeit bevölkerten dann die Flüchtlinge aus Istrien und Dalmatien die Ortschaft.
Das von der Vereinigung Egea betriebene Museum will sowohl die Geschichte eines durch menschliche Arbeit fruchtbar gemachten Gebiets erzählen, als auch an diejenigen erinnern, die ihre Heimat verlassen mussten. Dazu dienten Archivrecherchen ebenso wie eine Volkszählung zum Exodus aus Istrien und Dalmatien mit Namen, Orten, Fotografien, Dokumenten, Memoiren und Veröffentlichungen.
Informationspunkt/Museum: ja
Standort: Alghero, Sardinien