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Wo sind wir?
Wir sind in Coltano
Der Gedenkstein, der noch heute von Neofaschist_innen besucht wird, erinnert an die am Kriegsende von den Alliierten errichtete Haftanstalt für Anhänger_innen der italienischen Sozialrepublik, Deutsche und verschiedene Kollaborateur_innen.
Bei ihrem Vormarsch Richtung Norden legten die Alliierten Internierungslager für Kriegsgefangene an. In Coltano entstanden drei Lager: PWE (Prisoner of War Encampment) 336 für deutsche Soldaten, PWE 337 für Italiener, PWE 338 für Kollaborateure der deutschen Wehrmacht, vor allem Polen und Russen. Die drei Lager blieben für sechs Monate in Betrieb, nur PWE 337 für Italiener ging in die Verantwortung des italienischen Kriegsministeriums über.
Die Lebensbedingungen waren sehr hart: Viele Gefangene mussten in Zelten schlafen, die in keinster Weise geeignet waren, sie vor Wettereignissen zu schützen.
Die damaligen Zustände in Coltano wurden von einige Ex-Internierten an die Öffentlichkeit gebracht: Pietro Ciabattini, ein ehemaliges Mitglied der italienischen SS beklagte die harten Lebensbedingungen im Lager und die geringe Kenntnis darüber in der öffentlichen Meinung. Er setzte sich daher dafür ein, dass auf dem Gelände eine Gedenkstele aufgestellt werden sollte. Die 1996 aufgestellte Stele wurde seitdem immer wieder beschmiert und beschädigt. Trotzdem wurde sie von den Gedenkvereinen der RSI, die nach wie vor Gedenkfeiern auf dem Gelände des ehemaligen Lagers abhalten, regelmäßig wiederhergestellt.
Informationspunkt/Museum: nein
Standort: Coltano (PI), Toskana
Bildergalerie
Film- und Literaturtipps
Coltano 1945. Un campo di concentramento dimenticato
Buch
(Pietro Ciabattini, 2009)