San Pietro Infine mit seiner strategisch wichtigen Position an der Bernhardt-Linie (auch Reinhard-Linie genannt) rückte 1943 ins Zentrum heftiger Gefechte zwischen den deutschen und den anglo-amerikanischen Kräften. Die Schlacht – die zwischen 8. und 17. Dezember 1943 tobte – forderte 300 Tote und hinterließ das Städtchen fast vollständig zerstört. Die Bevölkerung war gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und suchte in Grotten Zuflucht, die man in die umliegenden Berghänge gegraben hatte. Bereits im Vormonat hatten die Deutschen hier drei Massaker verübt: Zwischen 9 und 11. November wurden 17 Zivilisten erschossen, die in den Stollen Schutz gefunden hatten.

Nach dem Krieg entschied man sich, das Dorf an einem anderen Ort wieder aufzubauen. Die Ruinen des alten Dorfzentrums wurden jedoch als Mahnmal erhalten und bildeten indirekt die Grundlage für den heutigen Parco della Memoria (Gedenkpark). Das Museum und der Park wurden 2008 eingerichtet. Hier bewahrt man die Reste des bombardierten Dorfs, dem Schauplatz eines der wichtigsten alliierten Siege des Italienfeldzuges. Seit 2004 wurden weitere Gebäude saniert, in denen sich heute das Besucherzentrum, das multimediale Museum und ein Hotel befinden und dazu beitragen, einen interessanten Besuchsverlauf zu ermöglichen: Zu den audiovisuellen Effekten kommen die Besichtigung der Grotten und Stollen sowie die abschließende Vorführung des Original-Dokumentarfilms von John Huston, The Battle of San Pietro (1945).

Film- und Literaturtipps