Denkmal für die deutschen Deserteure

(Albinea, Emilia Romagna)

Panoramica dello stabilimento Acciai Speciali Terni – Crediti: Archivio Storico Acciai Speciali Terni

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Hier wurde 1995 ein Denkmal zur Erinnerung an die fünf bei der Kommandantur von Villa Rossi stationierten deutschen Soldaten errichtet, die im Sommer 1944 wegen Kollaboration mit den Partisanen erschossen wurden.

Im Laufe des Italienfeldzugs gab es unter den deutschen Streitkräften einige tausend Deserteure, mehr als tausend von ihnen kollaborierten mit der Resistenza.

Die Gründe für die Desertion waren sehr unterschiedlich und reichten von politischen oder religiösen Motiven bis zu privaten Beziehungen oder zufälligen Konstellationen. Es handelte sich jedoch in jedem Fall um kulturell bedingt schwierige und materiell gefährliche Entscheidungen, sowohl wegen der Strenge der deutschen Militärgerichtsbarkeit als auch wegen des Misstrauens auf Seiten der Partisanen.

Ein bedeutsamer Fall ist der von Botteghe di Albinea. Fünf Angehörige des Luft-Nachrichtenregiments 200 der Luftwaffe, die in der Villa Rossi und der Villa Calvi bei der 5. Abteilung des deutschen Oberkommandos in Italien stationiert waren, traten mit den lokalen Partisanen in Kontakt, lieferten ihnen Informationen und planten die Entwendung von technischem Material. Nachdem ihr Vorhaben zufällig entdeckt worden war, wurden sie zwischen 26. und 27. August durch Erschießung hingerichtet.

Ihre Stellung wurde später, im Februar 1945, in einer der wichtigsten militärischen Operationen der Resisitenza, der Operation Tombola, angegriffen Dabei wirkten auch andere Deserteure der Wehrmacht mit.

1955 wurde zu ihrem Gedenken in Botteghe ein Mahnmal aufgestellt und in den 1990er Jahren kam ein Flachrelief hinzu. Außerdem entstand eine Städtepartnerschaft zwischen Albinea und Berlin-Treptow, dem Stadtteil, aus dem einer der fünf erschossenen Deserteure, Hans Schmidt, stammte. Die anderen vier waren namentlich Erwin Bucher, Karl Heinz Schreyer, Erwin Schlünder und Martin Koch.

Ihre Leichen, die anfangs auf dem Pfarrfriedhof begraben wurden, hat man 1958 nach Costermano überführt, wo heute im Ausstellungssaal an ihre Geschichte erinnert wird.

 

NÜTZLICHE INFORMATIONEN

Informationspunkt/Museum: nein

Standort: Albinea (RE), Emilia Romagna