Urheberrechte: Paul Richard Cecchini
Wo sind wir?
Wir sind in der Risiera di San Sabba
Nationales Denkmal seit 1965, war es das einzige deutsche Lager in Italien, welches über ein Krematorium verfügte. Das Museum im innern der Risiera erinnert an die ungefähr 5000 Menschen, die hier starben.
Die Risiera im Stadtviertel San Sabba, die Ende des 19. Jahrhunderts als Reismühle entstanden war, wurde während der deutschen Besatzung als Polizeihaftlager genutzt. Geiseln und Kämpfer der Resistenza, politische Gefangene und einige Juden wurden in diesem Lager – das einzige in Italien mit einem Krematorium – gefoltert und ermordet. Die Risiera war auch Durchgangslager für die Juden, die nach Auschwitz und Bergen-Belsen deportiert und die Oppositionellen, die in die Konzentrationslager des Deutschen Reichs verschickt wurden. Schließlich wurde die ehemalige Reismühle zum Depot für das konfiszierte Hab und Gut der jüdischen Gemeinden und privater Bürger mit Wohnorten entlang der Adriaküste.
Kurz vor der Befreiung zerstörten die deutschen Besatzungstruppen einen Großteil des Gebäudekomplexes, um Spuren zu verwischen. Der Prozess gegen die Verantwortlichen im Lager wurde im April 1976 abgeschlossen. Ein Angeklagter starb vor Prozessende, ein weiterer wurde trotz seiner Verurteilung nicht an Italien ausgeliefert.
Die Risiera erhielt 1965 den Status eines nationalen Denkmals. Das in einigen Teilen restaurierte Gebäude wurde 1975 als Städtisches Museum wiedereröffnet. Außer der Dauerausstellung und den Gedenksteinen kann man das Ex-Krematorium und die ehemaligen Todeszellen besichtigen.
Informationspunkt/Museum: ja
Webseite: risierasansabba.it
Standort: Triest, Friaul-Julisch Venetien
Film- und Literaturtipps
I me ciamava per nome: 44.787
Spettacolo/Libro
(Renato Sarti, 2001)
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