Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands mit den Alliierten wurden etwa 810.000 italienische Soldaten gefangen genommen und nach Deutschland verschickt, 630.00 weigerten sich, an der Seite der Deutschen weiter Krieg für die Republik von Salò zu führen. Sie wurden nicht als (von der Genfer Konvention geschützte) Kriegsgefangene betrachtet, sondern als Italienische Militärinternierte (IMI), die als Zwangsarbeiter ausgebeutet und Entbehrungen und Schikanen ausgesetzt wurden. Mit dieser Camouflage vertuschte das Reich den Umstand, beim alliierten faschistischen Staat Gefangene gemacht zu haben.

Tagebücher, Erinnerungen und Zeugenberichte der Protagonisten dieser Ereignisse stellen die wichtigste verfügbare Quelle dar, da die Deutschen nach ihrer Niederlage alle Dokumente zerstörten.

In Anwesenheit der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Susanne Marianne Wasum Rainer, wurde 2018 in Rom die multimediale Ausstellung Vite di IMI (Leben der Italienischen Militärinternierten), Untertitel: Wege von der Kriegsfront in die deutschen Lager 1943-1945, eingeweiht. Idee und Umsetzung: Nationale Vereinigung der Überlebenden der Gefangenschaft, der Internierung und des Befreiungskriegs und ihre Familien.

Die Ausstellung, die auch vom deutsch-italienischen Zukunftsfonds unterstützt wird, ist auf sechs Räume aufgeteilt. Dokumentiert sind darin die Konsequenzen des Waffenstillstands, die Weigerung der italienischen Militärangehörigen zu kollaborieren, ihre Gefangennahme, das Leben in den Internierungslagern, aber auch die schwierige Rückkehr ins Vaterland und das Schweigen, das ihre Erlebnisse lange überdeckte.

Film- und Literaturtipps