Als die deutsche Besatzung einsetzte, wurden die Jugendlichen und ihre Betreuer auf Initiative des Arztes Giuseppe Moreali und des Pfarrers Don Arrigo Beccari von den Einwohnern Nonantolas versteckt. Schließlich gelang der Gruppe die Flucht in die Schweiz, als die Gefahr von Razzien und Durchsuchungen zunahm. Alle Jugendlichen bis auf einen überlebten die Shoah: Wegen seiner Tuberkuloseerkrankung wurde er von den Carabinieri aus dem Sanatorium geholt und ins Lager von Fossoli überführt.

Giuseppe Moreali und Don Arrigo Beccari wurden 1965 im Yad Vashem mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. An die Ereignisse in Nonantola erinnert auch ein österreichischer Film mit dem Titel „Die Kinder der Villa Emma“.

Die Fondazione Villa Emma wurde 2004 im Gedenken an den Akt der Solidarität eingerichtet, der sechzig Jahre zuvor die Bürger von Nonantola dazu gebracht hatte, 73 jüdische Kinder aufzunehmen und ihnen Hilfe zu leisten. Dieses Andenken bildet den Ausgangspunkt für die Förderung historischer Forschungsarbeiten, Begegnungen in den Schulen und Bildungsinitiativen. Zwischen den Einwohnern von Nonantola und einigen Ex-Flüchtlingen sind Kontakte und Freundschaften entstanden.

Urheberrechte: Villa Emma in den frühen 1940er Jahren. Copyright Archivio Storico Comunale di Nonantola

Film- und Literaturtipps