Konzentrationslager Ferramonti di Tarsia

Das 1940 eröffnete Lager von Ferramonti war das größte Konzentrationslager des Faschismus in Italien und zugleich das einzige des Regimes, das infolge des Erlasses der Rassengesetze eigens als solches gebaut wurde. Hier wurden italienische und ausländische Juden interniert, aber auch Personengruppen aus Feindstaaten (Griechen, Slawen, Chinesen), Antifaschisten und politische Flüchtlinge. Das Lager, das 1943 bis zu 2700 Internierte zählte, erstreckte sich auf einer Fläche von 16 Hektar in der Nähe eines Bahnhofs und bestand aus insgesamt 92 Baracken.

Nach dem Waffenstillstand ging die Lagerverwaltung an das Alliierte Kommando über, das es wiederum den Ex-Gefangenen überließ, die beschlossen hatten dort bleiben zu wollen. Am 5. Dezember 1945 wurde das Lager endgültig geschlossen.

In den folgenden Jahrzehnten blieb das Lager sich selbst überlassen. Erst Ende der achtziger Jahre und dank des Engagements von Carlo Spartaco Capogreco wurde das Interesse für seine Geschichte geweckt und die Stiftung Fondazione internazionale Ferramonti für die Freundschaft zwischen den Völkern gegründet. In den 2000er Jahren hat sich die Fondazione Museo della Memoria (Stiftung Gedenkmuseum) Ferramonti di Tarsia  der Bewahrung der Restbestände des Lagers angenommen und 2004 Ausstellungsräume mit Dokumenten, Fotografien und Gegenständen der Internierten eingeweiht.  Der letzte Ausstellungsraum konnte dank des freiwilligen Beitrags der internationalen Künstlerin und Ex-Internierten des Lagers, Dina Smadar, eingerichtet werden. Der Ausstellungsbereich umfasst auch eine Bibliothek und ein Archiv.

Urheberrechte: Ferramonti 1942. Copyright Fondazione Ferramonti Cosenza