Sirmione

Die Organisation Todt entstand als paramilitärische Organisation zum Bau von militärischen Infrastrukturen für die Kriegsanstrengung und war als solche in Deutschland und in den besetzten Gebieten tätig. Ab 1938 war sie mit der Umsetzung von Schutz- und Rüstungsprojekten befasst; zu diesem Zweck wurden seit Kriegsausbruch Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge aus den Konzentrationslagern eingesetzt.

In Italien hatte die Organisation Todt ihre Tätigkeit bereits vor dem Waffenstillstand vom 8. September 1943 aufgenommen. Ihr Hauptquartier hatte sie in Sirmione am Gardasee, wo auch die Nachschubabteilung untergebracht war. Anfangs waren ihre Hauptaufgaben die Reparatur von Bahnlinien und bombardierten Infrastrukturen. Die deutschen Obrigkeiten versuchten, über Aufrufe in Zeitungen und Flugblättern und per Lautsprecherdurchsagen Arbeiter für die Organisation Todt zu werben, hatten damit aber wenig Erfolg. Es waren schließlich vor allem Razzien, Verhaftungen und Dienstanweisungen, mit denen die benötigten italienischen Arbeitskräfte rekrutiert wurden.

Während die Alliierten in Italien vorrückten, wurden diese Arbeitskräfte dann vor allem für den Bau von Festungsanlagen eingesetzt, unterstützt von der italienischen Organizzazione Paladino, die im Januar 1944 von der RSI eingerichtet worden war.

Heute erinnert in der besonders bei deutschen Touristen beliebten Destination Sirmione nichts mehr an die Organisation Todt und die italienischen Zwangsarbeiter.