Boves

(Boves, Piemont)

Urheberrechte: Gigi Garelli

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Wir sind in Boves

Am 19. September 1943 Schauplatz der ersten Repressalie einer SS-Einheit gegen die italienische Zivilbevölkerung. Grabsteine, Gedenktafeln und ein Rundgang erinnern an die Ermordeten.

Wegen seiner geographischen Lage war Boves Durchgangsstation der italienischen Truppen, die nach dem Waffenstillstand vom 8. September 1943 aus Südfrankreich zurückkehrten. Hier entstand eine der ersten Partisanenformationen, die sich aus Soldaten der 4. Armee unter dem Kommando des Offiziers Ignazio Vian zusammensetzte.

Mitte September 1943 wurden zwei Soldaten eines Bataillons der „SS Leibstandarte Adolf Hitler“, das mit der Entwaffnung der italienischen Truppen beauftragt war, von den Partisanen gefangen genommen. SS-Obersturmbannführer Joachim Pieper zwang den Pfarrer der Gemeinde und einen Geschäftsmann dazu, mit den Partisanen über die Befreiung der Gefangenen zu verhandeln, mit dem Versprechen, keine Vergeltungsmaßnahmen durchzuführen. Nachdem die Gefangenen jedoch am 19. September 1943 frei gelassen worden waren, reagierten die Deutschen mit der Erschießung von 23 Zivilpersonen und setzten in Boves und Umgebung 350 Häuser in Brand.  Im Verlauf von Razzien und Gefechten mit den Partisanen wurden anschließend noch viele weitere Bewohner getötet, insbesondere zwischen dem 31. Dezember 1943 und dem 3. Januar 1944. Bei Kriegsende waren Boves und sein Umland weitgehend verwüstet.

In einem offenen Saal neben dem Rathaus sind die Namen der getöteten Bürger von Boves und der im Kampf gefallenen Partisanen aufgeführt. Weitere über das Stadtgebiet verstreute Gedenktafeln erinnern an die verheerenden Brände und die gefallenen Partisanen.

NÜTZLICHE INFORMATIONEN

Informationspunkt/Museum: nein

Standort: Boves (CN), Piemont

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Boves, 09.09.1943
Atlante delle stragi naziste e fasciste