Urheberrechte: Anthony M., CC BY 2.0
Wo sind wir?
Wir sind im Historischen Museum der Befreiung in der Via Tasso
1955 gegründet und 1980 erneuert, ist es beherbergt es eine große Sammlung zur italienischen Resistenza. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Gefängnis, welches das NS-Polizeipräsidium während der Besatzung von Rom leitete.
Vor dem zweiten Weltkrieg diente der Palazzo in der Via Tasso als Kulturbüro der deutschen Botschaft in Rom. Infolge der deutschen Besatzung wurde hier umgehend der Sitz der SiPo (Sicherheitspolizei) und des SD (Sicherheitsdienst) eingerichtet. Das fünfstöckige Gebäude mit der Hausnummer 145 wurde zum Gefängnis umfunktioniert, indem die Fenster zugemauert und Gitter eingezogen wurden. Büros und Unterkünfte der SS wurden hingegen im Gebäude mit der Hausnummer 155 untergebracht.
Mehr als 2000 politische Gegner und Juden wurden hier bis zur Befreiung Roms am 4. Juni 1944 gefangen gehalten, gefoltert und getötet, wobei das Gefängnis wegen Überbelegung unzumutbare hygienische Bedingungen aufwies. Auch viele der Gefangenen, die Herbert Kappler an den Fosse Ardeatine erschießen ließ (24. März 1944), kamen aus dem Gebäude in der Via Tasso. In der Ortschaft La Storta, auf Höhe 14,2 km der Via Cassia, wurden noch in den Tagen der Befreiung Anfang Juni 1944 14 Personen aus diesem Gefängnis erschossen, darunter auch der Gewerkschafter Bruno Buozzi. Ausgeführt wurde das Massaker von deutschen Soldaten, die sich auf der Flucht befanden.
Am 4. Juni 1955 ist am ehemaligen Standort des Gefängnisses das Museo storico della Liberazione eingeweiht worden: Die Zellen, an deren Wänden man noch die von den Gefangenen hinterlassenen Inschriften sehen kann, bilden den Ausgangspunkt für einen Gang durch die Geschichte Roms unter deutscher Besatzung. Dem Museum angegliedert sind ein Informatiklabor und eine Spezialbibliothek.
Informationspunkt/Museum: ja
Webseite: www.museoliberazione.it/it
Standort: Rom, Latium
Film- und Literaturtipps
Roma ’44. Lettere dal carcere di via Tasso di un martire delle Fosse Ardeatine
Buch
(Orlando Orlandi Posti, 2004)
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