Gedenkstätte für die 22 Märtyrer des Massakers von Caiazzo

(Caiazzo, Kampanien)

Urheberrechte: Associazione Monte Carmignano per l’Europa

Wo sind wir?

Wir sind am Denkmal von Caiazzo

Eine Stele (1945) und ein Grabstein (2013) erinnern an den 13. Oktober 1943, als eine Abteilung der Wehrmacht 22 Personen erschoss.

In Caiazzo, etwa 50 Kilometer nördlich von Neapel, wurden am 13. Oktober 1943 insgesamt 22 Personen von einer Einheit der Wehrmacht auf dem Rückzug brutal ermordet.

Als Teil einer Verteidigungslinie nördlich des Flusses Volturno war das Dorf bereits Anfang Oktober zwangsweise geräumt worden. Viele Zivilisten hatten in den Bauernhöfen am Monte Carmignano Zuflucht gesucht. Aufgrund angeblicher Leuchtsignale, die von einem Bauernhof in Richtung der heranrückenden Amerikaner ausgesandt worden sein sollen, drangen die Wehrmachtsoldaten in das Gebäude ein. Sie verhafteten zunächst vier Männer, die sie zusammen mit drei Frauen, die versuchten,  Freilassung der Gefangenen zu erwirken, am nahen Befehlsstand erschossen. Später kehrten die Soldaten zum Bauernhof zurück und töteten die verbliebenen Frauen und Kinder mit Gewehrsalven und Handgranaten.

Erst 1994 hat ein italienisches Gericht den ehemaligen Leutnant Wolfgang Lehnigk-Emden und Ex-Feldwebel Kurt Schuster als materiell Verantwortliche für die Exekutionen von Zivilpersonen in Abwesenheit zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Keiner der beiden Täter wurde von Deutschland ausgeliefert. Ein analoger Prozess, der in Deutschland aufgrund einer Anzeige von Simon Wiesenthal geführt wurde, ist 1970 wegen Verjährung ohne Verurteilung eingestellt worden.

In Caiazzo erinnert seit 1968 ein Gedenkstein an die Namen der Opfer. Eine weitere von der Gemeinde Ochtendung in Rheinland-Pfalz gestiftete Gedenkstele wurde in der Piazza Portavetere aufgestellt. Ochtendung ist heute Partnerstadt von Caiazzo. Einer der Hauptverantwortlichen des Massakers war dort lange Zeit als Politiker aktiv.

NÜTZLICHE INFORMATIONEN

Informationspunkt/Museum: nein

Standort: Caiazzo (CE), Kampanien

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Monte Carmignano, Caiazzo, 13.10.1943
Atlante delle stragi naziste e fasciste