Villa Triste

Dieses Gebäude war von März 1944 bis zur Befreiung von Florenz am 11. August desselben Jahres Sitz des nationalsozialistischen Sicherheitsdienstes (SD) und einer Einheit der Ermittlungsabteilung der RSI, der sogenannten „Banda Carità“, die zwei Wohnungen im Erdgeschoss und die Kellerräume belegte und sie zu Gefängniszellen umwandelte. „Villa Triste“, („Villa der Trauer“) ist der Beiname, den das antifaschistische Gedenken diesem Ort zugedacht hat, da hier Folter und Gewalt gegen Oppositionelle und Antifaschisten verübt wurden.

Nach dem Krieg hat man eine Gedenktafel mit einer von Piero Calamandrei verfassten Inschrift an der Fassade der Villa angebracht, die so zu einem Symbol des Antifaschismus und der Erinnerung an den städtischen Widerstand wurde.

Heute ist der Palazzo an der Via Bolognese wieder ein Wohngebäude, das unter Denkmalschutz steht, da es „wegen seiner engen Verbindung mit den historischen und politischen Ereignissen der Nation von herausgehobener Bedeutung“ und „ein unauslöschliches Zeugnis für die generationenübergreifende Weitergabe der Werte ist, die der Fortschritt der Barbarei entgegensetzte“.  Die Stadtverwaltung von Florenz hat den Platz vor der Villa 2003 namentlich dem Andenken von Bruno Fanciullacci gewidmet, einem Florentiner Kämpfer der Patriotischen Aktionsgruppen (GAP), der an zahlreichen Guerillaaktionen (unter anderem der Tötung von Giovanni Gentile) beteiligt war und nach grausamer Folter hier bei einem Fluchtversuch den Tod fand.

Die Bewohner des Gebäudes haben sich 2018 gegen das Anbringen einer weiteren Gedenktafel an der Fassade der Villa ausgesprochen – diese wurde daher an dem gegenüberliegenden Gebäude angebracht, das sich im Besitz des Justizministeriums befindet.

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