Gefängnis degli Scalzi

(Verona, Venetien)

Urheberrechte: Andrea Bertozzi, CC BY-SA 4.0

Wo sind wir?

Wir sind am Scalzi-Gefängnis

Heute ist es nur noch eine verfallene Mauer, war aber im Zweiten Weltkrieg ein staatliches Gefängnis der RSI. Am 17. Juli 1944 wurde es von einer Gruppe von Partisanen überfallen, um den Antifaschisten Giovanni Roveda zu befreien.

Am 17. Juli 1944 attackierte eine Einheit der Patriotischen Aktionsgruppen (GAP) aus Verona den Carcere degl Scalzi, das Staatsgefängnis der Republik von Salò. Den kommunistischen Kämpfern gelang es, aus dem als uneinnehmbar geltenden Gefängnis den Gewerkschafter Giovanni Roveda zu befreien, der dort seit sechs Monaten einsaß.

Nachdem man ihn heimlich nach Mailand gebracht hatte, wurde Roveda in das provisorische Direktorium des Partito Comunista Italiano per l’alta Italia (Kommunistische Partei für Oberitalien) aufgenommen. Nach der Befreiung und seiner Rückkehr nach Turin wurde Roveda vom Nationalen Befreiungskomitee CLN zum Bürgermeister ernannt und blieb bis Dezember 1946 im Amt. Danach war er zunächst Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung und wurde später Senator.

Einige der Partisanen hingegen, die beim Angriff auf das Gefängnis beteiligt waren, bezahlten ihren Einsatz mit dem Leben: Danilo Preto wurde tödlich verletzt, Lorenzo Fava gefangen genommen und einen Monat später erschossen.

Vom Gefängnis sind heute nur noch Mauerreste und eine Gedenktafel geblieben. 1988 wurde die Skulptur Cipresso aufgestellt, ein Werk von Vittore Bocchetta. Im Oktober 1993 hat der Präsident der Republik der Stadt Verona die Tapferkeitsmedaille in Gold verliehen. An den Vorfall des 17. Juli wird jedes Jahr von den städtischen Behörden, der Anpi (Nationale Vereinigung der Partisanen Italiens) und dem Istituto veronese per la Resistenza feierlich erinnert.

Urheberrechte: Scalzi-Gefängnis in den 70er Jahren vor seinem Abriss

NÜTZLICHE INFORMATIONEN

Informationspunkt/Museum: nein

Standort: Verona, Venetien