Tomba di Ferruccio Parri al cimitero di Genova (Liguria) – Crediti: Ferruccio Parri
Wir sind vor dem Grab von Ferruccio Parri
Auf dem Monumentalfriedhof von Stagliano, in geringer Entfernung von Giuseppe Mazzini, ist seit 1981 Ferruccio Parri begraben.
Ferruccio Parri (1890-1981) war einer der großen Protagonisten im Italien des letzten Jahrhunderts.
Der Literaturprofessor und Journalist wurde während des Ersten Weltkriegs mehrfach ausgezeichnet. Als Antifaschist war er an der Organisation der Flucht von Filippo Turati nach Frankreich beteiligt und wurde dafür auf Ustica konfiniert. Als Angestellter bei Edison wurde er Anfang der 1930er Jahre zu einem der Initiatoren der in Paris begründeten Bewegung Giustizia e Libertà (Gerechtigkeit und Freiheit) in Italien. Während der Resistenza erhielt er den Kampfnamen „Maurizio“, wurde Parteiführer des Partito d’Azione und stellvertretender Kommandant des CVL (Corpo volontari della libertà).
1945 wurde Parri der erste Ministerpräsident im befreiten Italien. Als Mitglied der verfassungsgebeneden Versammlung und Senator war er in den Parteien PRI, Unità popolare und PSI aktiv. 1949 gründete Parri die Fiap (Federazione italiana delle associazioni partigiane) und das Istituto per la storia del movimento di liberazione in Italia, das heute seinen Namen trägt (Istituto Parri) und seinen Sitz in der Casa della Memoria in Mailand hat. Er gründete und leitete außerdem die Zeitschrift „Astrolabio“, war Fraktionsvorsitzender der Sinistra indipendente im Senat und einer der engagiertesten Gegner des Neofaschismus.
Ferruccio Parri starb 1981 und ist in Genua beerdigt. Die Anlage des Monumentalfriedhofs von Genua wurde 1835 vom Architekten Carlo Barabino und nach dessen Tod infolge einer Cholera-Erkrankung von seinem Schüler Giovanni Battista Resasco entworfen. Der Friedhof wurde schließlich in der Ortschaft Staglieno (Municipio IV von Genua) im Val Bisagno errichtet. Nachdem die Arbeiten 1844 begonnen hatten, wurde die Anlage 1851 eröffnet. Nach verschiedenen Erweiterungen hat das Friedhofsgelände heute eine Fläche von 330.000 Quadratmetern, unter Einschluss eines englischen, eines protestantischen und eines jüdischen Friedhofs. Der Monumentalfriedhof von Genua wurde unter anderem von Mark Twain, Oscar Wilde und Ernest Hemingway besucht und bewundert.
Hier ruhen einige große Persönlichkeiten der nationalen Geschichte, von Giovanni Ansaldo bis Giuseppe Mazzini, von Nino Bixio bis Caterina Campodonico, von Aldo Gastaldi bis Guido Rossa, in neuerer Zeit fanden hier Annamaria Ortese, Fabrizio De Andrè, Fernanda Pivano und Edoardo Sanguineti ihre letzte Ruhestätte. Das Grab von Ferruccio Parri befindet sich im unregelmäßigen Wäldchen, unweit vom Grab von Giuseppe Mazzini.
Informationspunkt/Museum: nein
Standort: Genua, Ligurien