Stadtpalast

Am 24. Juli 1943 versammelte sich der Faschistische Großrat, das höchste Parteiorgan. Einer der einflussreichsten Parteifunktionäre, Dino Grandi, der sich zunehmend von den Positionen Mussolinis entfernt hatte, beantragte, dem Duce das Vertrauen zu entziehen und erhielt dafür eine Mehrheit.

Der König ernannte Pietro Badoglio zum neuen Regierungschef und dieser verkündete die Fortsetzung des Krieges an der Seite des Deutschen Reichs.

Am 8. September 1943, nach Verkündung des Waffenstillstands zwischen Italien und den Alliierten, verließen der König und Badoglio das von den Deutschen besetzte Rom, um sich zunächst nach Pescara und dann nach Brindisi abzusetzen. Die Stadt in Apulien befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits unter Kontrolle der Alliierten, die nach ihrer Landung in Sizilien in Richtung Norden vorrückten. Im sogenannten Regno del Sud („Königreich des Südens“), das am 13. Oktober 1943 Deutschland den Krieg erklärte, formierten sich die antifaschistischen Parteien neu. Im Zuge der Befreiung der Gebiete unter deutscher Besatzung verlegte die Regierung ihren Sitz im Februar 1944 von Brindisi nach Salerno in Kampanien.

Regierungssitz wurde dort der vom Architekten Camillo Guerra entworfene und 1937 eingeweihte Stadtpalast: Hier versammelte sich am 27. April 1944 der Ministerrat der ersten nationalen Einheitsregierung (Badoglio II) nach dem Fall des Faschismus. Heute sind in diesem Gebäude die Büros der Stadtverwaltung von Salerno untergebracht.

Urheberrechte: Attilio Maiorana