Denkmal für die in Afrika Gefallenen

Das 1938 von Romano Romanelli zum Gedenken an die italienische Kolonialkampagne entworfene Denkmal war eigentlich für die Stadt Addis Abeba bestimmt. Der vom Regime als zivilisatorische Mission und wirtschaftliche Expansion dargestellte Kolonialkrieg war jedoch begleitet vom Erlass von Rassengesetzen und von den Gewalttaten geprägt, die von den Truppen der Generäle Rodolfo Graziani und Pietro Badoglio verübt wurden.

Das Bauwerk aus Carrara-Marmor und weißem Stein erinnert an die Form eines Schiffes. Im hinteren Teil sind die Namen der Ortschaften am Horn von Afrika eingraviert, an denen Kampfhandlungen stattfanden. Sechs Bronzestatuen stellen die italienischen Militärkorps, die Askari (indigene Hilfstruppen) und die italienischen Arbeiter dar, die am Kolonialkrieg beteiligt waren.

Der Zweite Weltkrieg und der anschließende Verlust der Kolonien verhinderten die Überführung des Denkmals nach Addis Abeba. Nachdem es lange Zeit in Depots lagerte, wurde es später zum Gegenstand von Vandalismen und teilweiser Zerstörung. 1952 entschied man sich, das Denkmal in Siracusa aufzustellen, da hier ein strategisch wichtiger Hafen für die militärischen Aktionen in Ostafrika gelegen hatte. Romanelli selbst hatte den Standort ausgemacht – in der Piazza dei Cappuccini, direkt über dem Meer. Er entschied auch, das Denkmal mit dem Bug in Richtung Ostafrika aufstellen zu lassen.

Als Symbol der italienischen Kolonialvergangenheit wurde das Denkmal mehrmals beschmiert und beschädigt und ist noch immer Gegenstand von Polemiken und Auseinandersetzungen. Die Bemühungen für seine Erhaltung auf Initiative von Politikern der extremen Rechten sorgt für eine politische Aufladung der Streitigkeiten.