Urheberrechte: Perkele, pubblico dominio
Wo sind wir?
Wir sind in Predappio
1937 im Heimatort von Mussolini eröffnet, wurde das Gebäude bereits während des Faschismus ein Pilgerziel; heute wird darüber gestritten, ob es in ein Museum über den Faschismus umgewandelt werden soll.
Das Casa del fascio e dell’ospitalità wurde von Arnaldo Fuzzi geplant und am 21. April 1937 – dem Dies Romana (Gründungstag Roms) – mit einem großen nächtlichen Ball eingeweiht, an dem Rachele Mussolini, Achille Starace und Galeazzo Ciano teilnahmen. Das Gebäude wurde zu einem Anlaufpunkt in Predappio Nuova, dem Städtchen, das in den 1920er-Jahren um den Geburtsort (Dovia) von Mussolini herum errichtet wurde, um diesem zu entsprechender Geltung zu verhelfen.
Die symbolische Bedeutung von Predappio erwies sich dann im republikanischen Italien als hinderlich für eine nationale Erinnerungskultur. Seit 1957 hat die Verlegung des Grabes von Mussolini auf den städtischen Friedhof von San Cassiano Anlass für eine anhaltende Serie von Pilgerfahrten seitens der Nostalgiker des Regimes gegeben. Gleichzeitig blühten Geschäftstätigkeiten auf, die faschistische Devotionalien und Souvenirs anboten. Zum hundersten Geburtstag des Duce, 1983, kamen mehr als 30.000 Besucher in die Stadt. In den folgenden Jahren wurde die Wiederherstellung des Geburtshauses von Mussolini und die Erstellung einer Ausstellung über sein Leben in die Wege geleitet.
Das ehemalige Casa del Fascio, das bislang ungenutzt blieb, stand neuerdings im Zentrum einer lebhaften Debatte, nachdem die Gemeindeverwaltung vorgeschlagen hatte, ein nationales Museum über den Faschismus daraus zu machen. Die öffentliche Meinung und die Historiker haben sich über eine Lösung gestritten, die vielen ungeeignet schien, um eine korrekte öffentliche Erinnerungspädagogik und ein ziviles Nachdenken über die nationale Geschichte zu fördern.
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Informationspunkt/Museum: nein
Standort: Predappio, Emilia-Romagna
Mehr erfahren